Archive for Dezember 2013

Magisches Licht und Abschied von den Fjorden

Die Sonne lugt durch die dicken schwarzen Wolken

Skandinavische Lichtstimmungen

Morgens brechen wir in Richtung Nesna auf. Wir überqueren nochmals den Pass. Ein paar Kühe liegen auf der Straße.

Kühe liegen entlang der Straße auf dem Pass Richtung Nesna

Kühe liegen entlang der Straße auf dem Pass Richtung Nesna

Unten in Nesna regnet es heftig. Wir lösen die Tickets für die Fähre durch das einen Schlitz geöffnete Fenster der Fahrertür. Sonst wäre alles nass geworden. Die junge Frau, die in Regenjacke und mit Ticketdrucker bewaffnet zwischen den Autos den Fahrpreis einsammelt, ist bei dem Wetter nicht zu beneiden. Während der Fährüberfahrt klart es jedoch merklich auf. Levang begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Am Anleger liegt ein Cache (GC3A9EM) mit einem besonders schönen Versteck.

Kurz hinter Levang. Mit Sonne geht alles besser.

Kurz hinter Levang. Mit Sonne geht alles besser.

Von hier aus geht es jetzt weiter in Richtung Sandnessjøen. Kurz vor dem Städtchen überqueren wir die spektakuläre Helgelandsbrua, eine Brücke mit einer Kurve. Wir fahren drüber; unterwegs gibt es grandiose Aussichten. Am anderen Ende wenden wir: Nochmal, nochmal!

Auf der Helgelandsbrua

Auf der Helgelandsbrua

Die Kurve auf der Helgelandsbrua

Die Kurve auf der Helgelandsbrua

Die Brücke führt uns auf die Insel Alsten. Zunächst durchqueren wir das Städtchen Sandnessjøen und folgen der hier schnurgerade verlaufenden Fv17. Direkt an einem Flugplatz, den wir passieren, gibt es einen Campingplatz. WTF?

Am Fähranleger in Tjøtta liegt die Fähre zum Einfahren bereit. Zum ersten Mal erleben wir, dass eine Fähre voll ist und nicht alle mitnehmen kann. Uns auch nicht. Wir müssen warten, bis die Fähre zurück kommt. Kein Cache weit und breit, also kochen wir Kaffee und faulenzen im Bus.

Die Fährüberfahrt ist herrlich. Es weht ein steifer Wind, aber die Sonne scheint. Zwischen der Insel Pålmyro und dem Festland liegt eine Wand aus Nebel. Kurz vor  Forvik wird sie uns verschlucken.

Auf der Fähre von Tjøtta nach Forvik

Auf der Fähre von Tjøtta nach Forvik

Die sonnige Überfahrt ist wunderschön!

Die sonnige Überfahrt ist wunderschön!

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Die Nebelwand bei Pålmyro.

Es ist inzwischen früher Abend und die Fähre hat ausser uns noch viele große Wohnmobile transportiert. Wir suchen zunächst auf einem Hochplateau nach einem Schlafplatz. Wir biegen in einen vielversprechenden Weg ein (ohne Briefkasten, kein Haus zu sehen). Etwas entfernt entdecken wir dann doch ein Gehöft, zu dem dieser Weg wohl führt. Wenden geht nicht, also fahren wir ein Stück rückwärts zurück. Dabei lasse ich mich nur kurz ablenken. Das rächt sich sofort mit dem linken Vorderrad im Drainagegraben. Wir sitzen fest. Die Achse liegt auf. Zum Glück bekomme ich mit dem Reifen bei einem bestimmten Einschlag noch Grip am Grabenrand und wir kommen gerade so raus.

Auf der Suche nach einem Schlafplatz passieren wir eine geeignete Stelle, wo sich aber alle anderen Wohnmobile von der Fähre versammelt haben. Das muss dann auch nicht sein und wir schauen uns weiter um. Dann stehen wir am Fähranleger Åndalsvåg und beschließen, die kurze Überfahrt nach Horn auch noch heute zu machen.

Wir fahren jetzt auf Brønnøysund, einer größeren Stadt, zu und wollen vorher noch ein schönes Plätzchen zum Pennen finden. Wir finden einen historischen Marktplatz mitten in der Pampa, einen Wanderparkplatz nahe der Straße und einen Süßwassersee mit einigen Ferienhäusern nahe des Ufers. Aber auch ein paar vielversprechenden Stellflächen direkt am Wasser. Wir treffen ein paar Leute, die in der Nähe einen Wohnwagen stehen haben. Sie meinen, es wäre kein Problem hier für eine Nacht zu „parken“, der Besitzer hätte sicher nichts dagegen. Und so war es dann auch. Wir stellen uns hin, haben einen Sonnenuntergang (ungewohnt inzwischen) und anschließend eine geruhsame Nacht.

Binnenseecamp bei Brønnøysund

Binnenseecamp bei Brønnøysund

Hier wird es zum ersten Mal wieder nennenswert dunkel.

Hier wird es zum ersten Mal wieder nennenswert dunkel.

Der nächste Tag ist grau und wolkenverhangen. Wir fahren zunächst nach Brønnøysund hinein, tanken Diesel sowie Wasser und kaufen ein. Dann folgen wir der Fv17 weiter zu unserer letzten Inlands-Fährpassage von Vennesund nach Holm.

Heute ist es ein bisschen sehr grau entlang der Fv17.

Heute ist es ein bisschen sehr grau entlang der Fv17.

Die Abfertigung unserer letzten Inlandspassage hat schon begonnen als wir eintreffen.

Die Abfertigung unserer letzten Inlandspassage hat schon begonnen als wir eintreffen.

Es ist Nachmittag als wir in Holm eintreffen, trotzdem halten wir entlang der Strecke schon Ausschau nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Wir sind ein bisschen erschöpft und möchten uns einfach ein wenig ausruhen. Ausserdem wollen wir versuchen, noch eine Nacht an einem Fjord zu verbringen. Kurz hinter Foldereit nehme ich im Augenwinkel  einen Weg wahr, der von der höher gelegenen Straße herunter zum Fjord führt. „Astrid, schau dich mal um. Ist da unten ein Haus?“ Da ist kein Haus.

Wir drehen, fahren den Weg herunter und finden uns auf einer felsigen Landzunge (N64 55.621 E12 20.312) nahe der Wasserlinie wieder. Es ist ziemlich windig und ich checke vorsichtshalber einmal den Tidenhub hier. Sowohl die Gezeiteninfo aus dem Netz als auch die Spuren an den Felsen lassen die Stelle unkritisch erscheinen. Gerade ist Ebbe, aber die Flut sollte nur wenig über einem Meter höher stehen. Ein Lagerplatz am allerletzten Fjord, so genial gelegen! Glück muss der Mensch haben!

Am Abend verziehen sich die Wolken, die tief stehende Sonne zaubert abermals eine grandiose Lichtstimmung in die Landschaft. Wir genießen den Kontrast des Lichts mit den tief liegenden, dunklen Wolken.

Perfekter Lagerplatz auf einer Landzunge am allerletzten Fjord auf der Route.

Perfekter Lagerplatz auf einer Landzunge am allerletzten Fjord auf der Route.

Ein Lichtspektakel kündigt sich an

Ein Lichtspektakel kündigt sich an

Die Sonne lugt durch die dicken schwarzen Wolken

Die Sonne lugt durch die dicken schwarzen Wolken

Die tief stehende Sonne taucht alles in eine unvergleichliche Lichtstimmung.

Die tief stehende Sonne taucht alles in eine unvergleichliche Lichtstimmung.

Herrliches Licht am Fjord

Herrliches Licht am Fjord

Frühstück am Fjord

Am nächsten Morgen: Frühstück am Fjord

Der folgende Tag bringt den Abschied von den Fjorden. Zumindest für diese Reise. Mal schauen, was das norwegische Inland uns zu bieten hat!