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Slowenien im Regen

Als wir morgens bei Passau aufwachen, regnet es immer noch. Inzwischen sind die paar Tropfen vom Vorabend zu einem veritablen Dauerregen geworden. Während wir das Frühstück vorbereiten, parkt ein wetterfester Hundebesitzer nicht weit von uns und führt sein Haustier mit einem Cape bekleidet im Wald aus.

Mit der neuen Ausstattung im Bus brauchen wir selbigen zum Umräumen vom Schlaf- zum Fahrmodus nicht mehr verlassen und können so auch frühstücken ohne irgendwelche Kisten oder Taschen durch den Regen tragen oder gar nach draussen stellen zu müssen.

Erstmal Kaffee.

Nach dem Frühstück fahren wir auf die Autobahn zur österreichischen Grenze. Am „Pickerl“, der Autobahnvignette, geht kein Weg vorbei und so lösen wir ein 7-Tage-Ticket für acht Euro. Vor insgesamt vier Tunneln werden wir noch zusätzlich zur Kasse gebeten werden. Allerdings muss man zugestehen, dass die Autobahnen und die Tunnel allesamt in sehr gutem Zustand und daher ihren Preis wert sind, beachtet man die zu überwindende Topografie.

Auf der gesamten Strecke regnet es stark und wir sind froh über die guten Straßen, schließlich wollen wir nur durchfahren. Bei der Einfahrt in den ersten, einröhrigen, langen Tunnel mache ich aus Reflex die Scheibenwischer aus. Drinnen ist es viel wärmer und augenblicklich beschlagen alle Scheiben. Ich sehe nichts mehr, gerate fast in den Gegenverkehr, bekomme aber noch rechtzeitig den Wischerhebel zu fassen. Bei Graz verlassen wir die Autobahn und tanken günstigen Diesel.

Hinter Spielfeld fahren wir von den Autobahn ab und wollen Slowenien auf der Landstraße, somit mautfrei, durchqueren. Schließlich sind das weniger als 30 km, ausserdem wollen wir in Maribor einen Zwischenstopp einlegen. Die Garmin City Navigator auf unserem Nüvi 550 ist hier noch brauchbar und routet uns im mautfreien Modus nach Maribor. Wir schrammen an einer saftigen Strafe für das Fahren ohne Vignette vorbei. Aber das wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Es ist wenig Verkehr. Selbst mitten in der Stadt wirkt an diesem Montag alles wie ausgestorben. Alle Läden, auch die großen Supermärkte haben geschlossen. Der Grund: Es ist Dan državnosti Slovenije (Slowenischer Unabhängigkeitstag). Es regnet nach wie vor stark.

Wir steuern unseren Schlafplatz an; ein im Internet zwar findbarer, aber kaum beschriebener oder bewerteter Campingplatz am Fuß der Pohorje, ein bisschen ausserhalb der Stadt. Wir laufen durch den Regen zur Rezeption und man begrüßt uns auf Deutsch. Es gibt sehr gute Sanitäranlagen und freies WLAN.

Pohorje in den Wolken

Am frühen Nachmittag lässt der Regen nach, hört sogar auf und man kann zwischen den Wolken blauen Himmel sehen. Wir wollen uns die Altstadt anschauen und brechen auf. Es gibt eine Bushaltestelle ganz in der Nähe und eine gute Verbindung über die Drina in die Stadt. Schon während der Fahrt beginnt es wieder kräftig zu regnen und wegen des blauen Himmels haben wir die Regenjacken natürlich im Bulli gelassen.

So werden wir das erste und einzige Mal auf dieser Reise nass. Wir suchen einige Caches in der Stadt und schauen uns trotz des Wetters um. Wegen des Feiertages ist es schön leer in den Gassen und auf den Plätzen. Maribor befindet sich in einem weit besseren Zustand als so manche ostdeutsche Großstadt. Auch im Regen ist die Altstadt schön und es gibt eine Menge zu sehen.

Die Pestsäule in Maribor

Jugendstilfassade

Zwergenaufstand

Pitschnass nehmen wir den Bus zurück zum Stadtrand und ruhen uns ein wenig im Bulli aus. Gegen Abend klart es tatsächlich auf und es gibt einen schönen Regenbogen.

Endlich Sonne

Es dämmert merklich früher als bei uns im Norden und wir gehen zeitig Schlafen. Schließlich gibt es am nächsten Tag wieder eine längere Fahretappe mit einem besonderen Zwischenziel.