Die Autostore-Taste

Hier drücken, Land kennenlernen.

In unserem T4 ist ein Radio mit Navigation des Typs RNS MFD verbaut. Eine Navigation ausserhalb Deutschlands ist nicht möglich, zu Hause nutzen wir die hoffnungslos veraltete Karte auch nicht. Schließlich hat man als Geocacher immer Alternativen zur Hand. Trotzdem mag ich das große Display und lasse das Navi im Infomodus zur Zierde immer mitlaufen. Für externe Soundquellen habe ich ein Kabel mit Klinkenstecker vom AUX-Eingang zum Armaturenbrett gelegt.

Wenn wir unterwegs sind nutzen wir aber gerne mal die Autostore-Taste. Fast jedes Radio hat so eine Funktion. Wer das nicht kennt: Das UKW-Frequenzband wird gescannt und das Radio speichert temporär die empfangsstärksten Sender – in unserem Fall sechs.

Man bekommt über das Radioprogramm einen Eindruck von dem Gebiet, das man gerade durchfährt. Auch wenn man oft zunächst kein Wort von den gesprochenen Beiträgen versteht, lässt sich über die gespielte Musik und die Machart des Programmes erahnen, wie die Leute in der Gegend ticken. Oder zumindest, wie sie informiert und unterhalten werden. Mitunter gibt es aber auch die eine oder andere Vokabel aufzuschnappen.

Wenn ich in Österreich unterwegs bin, was öfter mal vorkommt, gibt es keine Diskussion. Ich suche zielgerichtet nach FM4. Dort bleibt die Autostore-Taste unberührt. Bei der Durchfahrt Kroatiens haben wir uns fast erschrocken, als es auf HR2 plötzlich Verkehrsfunk in deutscher Sprache gab. Macht aber in der Rückschau absolut Sinn. In Serbien lauschten wir oft Radio S, es gibt astreinen Balkanpop, der hervorragend zur Landschaft passt und man hört sich immer tiefer in die Sprache hinein.

Je südlicher wir unterwegs waren und je bergiger die Gegenden wurden, umso schwieriger war der Empfang. In einigen Flusstälern, etwa an der Drina im Bosnisch-Serbischen Grenzgebiet, war über lange Strecken gar nichts zu empfangen. Obwohl dort durchaus nennenswerte Population vorhanden ist. Wenn Sender zu empfangen waren, hatten sie oft keine RDS-Kennung, was ganz schön ungewohnt ist. Einige RDS-Einträge waren auch verstümmelt, vielleicht kyrillisch und unser RNS MFD beherrscht das einfach nicht.

Von der exotischen Sorte war das mazedonische Radioangebot. Folkloresender mit entsprechender Musik waren uns immer mal wieder zu Ohren gekommen, aber so geballt und orientalisch haben wir es nur im Raum Skopje und südlich gehört. In Albanien empfingen wir oftmals Sender des RAI neben anderen italienischen Programmen. Lokale albanische Sender waren schwer auseinanderzuhalten. Dass nach jeder Serpentinenkurve der jeweils stärkste Sender von einem anderen abgelöst wurde, machte die Sache nicht gerade einfacher. Im südlichen Serbien versuchen wir immer mal wieder den Sender der KFOR-Truppen (Radio K4) reinzubekommen, was uns aber nicht gelang.

Also einfach einmal das lokale Radioprogramm ausprobieren, wenn ihr unterwegs seid.

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One response to this post.

  1. […] und Ockertöne herrschen vor. Schon jetzt, Anfang Juli, ist die meiste Vegetation vertrocknet. Das Radioprogramm empfinden wir als überaus exotisch, es gibt viele Folkloresender mit entsprechender […]

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